Im

östlichsten und jüngsten Bundesland von Österreich, mitten im sogenannten Blaufränkischland, der Rotwein-Hochburg Österreichs, verfolgen Waltraud Reisner-Igler mit Ehemann Wolfgang sowie Sohn Clemens mit Ehefrau Anna die Vision zur Vinifizierung eines perfekten Blaufränkischen. Der Blaufränkisch Biiri aus den Trauben der alten Rebstöcke des „Alten Weingebirge“ und der Blaufränkisch C repräsentieren die stetige Entwicklung in Richtung Perfektion.

Diesen Weg hatte Vater Hans Igler als „Rotwein-Pionier“ des Landes bereits seit den frühen 1960ern vorgezeichnet und so die Charakteristik des regionaltypischen Terroirs auf den Punkt gebracht. Schon 1994 verstorben, galt Hans Igler bereits zu dieser Zeit als Grandseigneur, Doyen und charismatische Leitfigur für viele burgenländische Winzer. Der Rotweinpionier experimentierte als erster burgenländischer Winzer schon Anfang der 1980er-Jahren mit Barrique-Ausbau, setzte als einer der ersten eine größere Menge Cabernet Sauvignon aus und wagte sich an eine Rotwein-Cuvée.

Die Weingärten umfassen ca. 38 Hektar. Sie sind zu 98% mit den Rotweinsorten Blaufränkisch, Zweigelt, St. Laurent, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Merlot, ein kleiner Teil mit den Weißweinsorten Weißburgunder und Chardonnay bestockt. Es erfolgt ausschließlich eine Bewirtschaftung nach den Richtlinien des biologischen Weinbaus ohne Zertifizierung, wie Gründüngung durch Einbringung von Einsaaten (Gelbsenf, Buchweizen etc.) mittels mechanischer Bodenbearbeitung. Die Qualität entsteht in den Weingärten! Niedrige Erträge in den Weingärten (Wegbrechen der Triebe und Ausdünnen der Trauben) und eine luftige hohe Laubwand dienen als Grundlage für unsere regionaltypischen Sorten. Jährlich werden rund 200.000 Flaschen Wein produziert. Es wird auch ein flaschenvergorener Sekt erzeugt.

Mit einer konstant hohen Qualität getreu dem Motto „Das Bessere ist immer der Feind des Guten“ ist Familie Reisner-Igler ständig auf dem Weg den besten Blaufränkisch zu kreieren – den zunehmend nun Sohn Clemens prägt.

„Die Vielfältigkeit der Arbeit, einerseits in der Natur, im Keller und im Kontakt mit den österreichischen und internationalen Weinliebhabern motiviert mich, immer wieder einen Wein zu kreieren, der mich als Winzer selbst begeistert. Ich kann meine Kreativität und persönliche Note im Wein widerspiegeln – und es macht mir Freude, wenn ich sehe, dass unser Wein zum Genießen verführt.“ Clemens Reisner und seine Faszination zum Thema Wein.

Die Weine
Begünstigt durch pannonisch-milde Klimaeinflüsse und sandige Lehm- und Schotterböden gedeihen an den Südosthängen des Ödenburger Gebirges hervorragende Rotweine und auch gehaltvolle Weißweine.
Ihren Schliff erhalten diese durch eine späte, schonende Lese, besonders niedrige Hektarerträge und die sorgfältige Weiterverarbeitung im Keller.
Die Premiumweine des Hauses sind die Rotwein-Cuvées „Vulcano“ (Blaufränkisch, Cabernet Sauvignon, Zweigelt, Merlot), der 15 -18 Monate in Barriques reift, sowie „Ab Ericio“, lat. „vom Igel“ als Hommage an Hans Igler (Blaufränkisch, Merlot, Zweigelt), der 21 Monate in Barriques reift.
Die langjährige Tradition spiegelt sich in den Weinen wider. So feierte der „Vulcano“ 2019 sein 30jähriges Jubiläum, und der Top-Blaufränkisch des Hauses „Biiri“ (Mittelburgenland DAC Reserve) bereits 2017 sein 14-jähriges Bestehen. Die Top-Cuvée Ab Ericio ist mit dem Jahrgang 2017 das 17. Mal am Weinmarkt erhältlich.
Aber auch neue Ideen werden verwirklicht und so erweitert der „Ricciolino“ (der kleine Igel) das Sortiment, als kleiner Bruder des „Ab Ericio“ fruchtig, kräftig und trinkfreudig.

Die Etiketten
Weinkultur passiert aber nicht nur in, sondern auch auf der Flasche. Hans Igler hat das als erster erkannt, und wieder war er Wegbereiter: So entstand mit Prof. Anton Lehmden Österreichs erste künstlerisch gestaltete Etikettenreihe. Prof. Anton Lehmden lebte bis 2018 im Schloss Deutschkreutz.

Der Schaflerhof, die Dependance des Weingutes Hans Igler
Das Weingut Hans Igler präsentiert sich seit 2009 in einem neu adaptierten historischen Gebäude: Denn Waltraud und Wolfgang Reisner-Igler erfüllten sich einen lang gehegten Wunsch, den über Jahrzehnte im Dornröschenschlaf versunkenen Schaflerhof wach zu küssen.
Einst für die Schafzucht genützt, wurde der Schaflerhof schließlich im Jahr 2004 von Familie Reisner-Igler erworben. Ab 2005 begann die Familie mit der Revitalisierung des Schaflerhofs als Dependance des Weinguts Hans Igler. Nach der aufwendigen architektonischen Erweiterung und Umgestaltung der Degustations- und Verkaufsräume und des möglichst originalgetreuen Wiederaufbaus des Daches mit der Zollinger Lamellenkonstruktion zählt das historische Gemäuer heute zweifelsohne zu den Top-Sehenswürdigkeiten des Blaufränkischlandes.
Seither dient der Schaflerhof als Verkaufsräumlichkeit und als Lager der ca 700 Barriquefässer. Außerdem bietet er eine einmalige Atmosphäre für Weindegustationen. Der Keller des Anwesens wird heute als Vulcano Vinothek genutzt und umfasst, beginnend mit 1988, alle Jahrgänge der Spitzen-Cuvée.

Fotos: Franz Helmreich, Weingut Hans Igler