Weingut Umathum
Weingut Umathum
Frauenkirchen
» Unser Wein ist die liquide Übersetzung von Boden, Klima und Geschichte. «
– Josef Umathum –
UMATHUM,
das ist ein Weingut ganz vom klassischen Stil: Eigene Rebflächen, die fachkundig und ökologisch bewirtschaftet werden. Die Ernte der Trauben erfolgt ausschließlich von Hand. Im Keller wird den Weinen viel Zeit gelassen, um sie zur vollen Blüte zu entfalten. Die Weine sind sehr charaktervoll und gelten als extrem langlebig.
Der Boden als Basis
Die Arbeiten im Weingarten und Keller folgen den Rhythmen der Natur, im Mittelpunkt steht ein belebter Boden und reichhaltige Biodiversität. Dem Boden mehr zu geben als entnommen wird, das ist die Grundlage einer traditionellen, kleinräumigen Landwirtschaft, wie sie auf diesem Betrieb angewendet wird, sie bildet die Basis für Früchte von höchster Qualität und Strahlkraft. Eigene Komposterzeugung auf Basis von Rindermist aus dem Nationalpark Neusiedler See, und mit Trestern aus der Traubenverarbeitung, sind neben natürlich angepassten Pflanzen ein weiterer wichtiger Baustein für die Bewirtschaftung der Reben.
Das Gedächtnis der Natur
Pflanzen haben ein Gedächtnis, sie passen sich über die Jahre an die Veränderungen der Natur und die eingesetzte Wirtschaftsweise an. Um diese „Erinnerung der Natur“, diese Genetik zu bewahren, werden im Weingut Reben in den aller ältesten Weingärten sorgfältig ausgewählt, über Jahre beobachtet, wissenschaftlich geprüft, und dann weiter für Neupflanzungen vermehrt. So hat das Weingut von den heimischen Rotweinsorten Sankt Laurent, Blaufränkisch und Zweigelt zahlreiche eigene Selektionen, die an das Mikroklima, das Umfeld und die Arbeitsweise des Betriebes angepasst sind und ein eigenes Geschmacksprofil aufweisen. Diese bilden auch den Schwerpunkt und umfassen etwa 2/3 der Rebfläche, 1/4 ist mit weißen Sorten bestockt, wobei die historischen Sorten wie der Graue Burgunder und Traminer den Hauptanteil ausmachen. Darüber hinaus werden auch alte Sorten wie der „Lindenblättrige“ angebaut, und auch mit pilz-widerstandsfähigen Reben wird experimentiert. Die Veränderungen des Klimas erfordern eine ständige Anpassung, und die zahlreichen Forschungsexperimente im Weingut zeigen Wege für die Zukunft in der Sortenwahl und in der Bewirtschaftung auf.
Handwerk und Technik
Handwerk und Tradition sind die Grundlagen, intelligente Technik dient als sinnvolle Ergänzung. „Das Zusammenspiel von Natur und Technik zur Schonung der natürlichen Ressourcen und Steigerung der Qualität, ist die Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, so Josef Umathum über seinen Zugang zu den technischen Entwicklungen unserer Zeit.
Eine riesige Photovoltaik Anlage am Dach des Weingutes spendet Strom für die Kühlung der Lagerräume, die Steuerung der Gärung, sowie für die Elektromobilität der Fahrzeuge. Das Weingut erzeugt nicht nur mehr als doppelt so viel Energie, als es im Jahresschnitt verbraucht, sondern kann auch durch die digitale Vernetzung aller technischen Einrichtungen des Betriebes, den Energieverbrauch möglichst geringhalten. Sauberes Wasser ist lebenswichtig und für eine gute Kellerwirtschaft unerlässlich. Der sparsame Umgang mit diesem Naturelement steht an oberster Stelle im Betrieb. Das wertvolle Regenwasser wird in riesigen unterirdischen Zisternen gesammelt und weiter genutzt. Das Abwasser wird betriebsintern gereinigt, bevor es in die öffentliche Kläranlage geleitet wird.
Der Keller
Im traditionellen Gewölbekeller des Weingutes, der mit Sandsteinen eines alten Klosters erbaut wurde, stehen zahlreiche große Eichenfässer, die für den Ausbau der „klassischen Weine“ genutzt werden. Diese Fässer lassen die Weine während der Reifung atmen und werden über Jahrzehnte immer wieder befüllt, sie geben keinerlei Eichenaromen ab, aber verleihen dem Wein eine gewisse „Aura“. Das Geschmacksprofil dieser Weine ist fein, elegant und an den natürlichen Bedingungen der Region orientiert: pikante, würzige Fruchtaromatik und voller, feiner Geschmack. Dies ergibt sich aus dem Zusammenspiel von alpinem, frischen Klima, mit der Hitze des Kontinents, wie es im nördlichen Burgenland zu finden ist. Den Ausdruck der Region, des Jahrganges und der Rebsorte klar und unverfälscht ins Glas der Konsumenten zu bringen ist das erklärte Ziel des Kellermeisters.
Durch die Zusammenarbeit mit den besten Fassbindern wird die Fertigung des Holzfasses genau auf den Stil der Weine abgestimmt. Bei der Auswahl des Holzes wird nicht nur die Herkunft und das Alter der Eichenbäume, sondern auch der ideale Termin der Schlägerung berücksichtigt.
Die „Weinkathedrale“ bildet das Herzstück des Weingutes, hier reifen die besten Lagenweine bis zu zwei Jahre, um dann noch weitere zwei Jahre im temperierten Flaschenlager auf ihre erste Trinkreife zu warten.
Die kleinen Eichenfässer sind aus sehr feinem, extrem langsam gewachsenem Holz gefertigt und weisen, im Verhältnis zum Inhalt, eine große Oberfläche auf. Dies fördert den langsamen Luftaustausch und macht die dichten Weine, weich und lang im Geschmack. Der Ausdruck dieser Weine ist neben dem typischen Sorten- und Regionalcharakter der pure Geschmack einer kleinsträumigen Parzelle, der sogenannte Terroirton. Das Reifepotential dieser Weine reicht über mehrere Jahrzehnte.
Die wertvollsten Parzellen hinterlassen ein besonders intensives und unverwechselbares Geschmacksprofil in den Weinen. Dabei ist entscheidend, wie das Zusammenspiel von Boden, Mikroklima, Rebsorte und Bewirtschaftung abgestimmt ist, um das volle Potential zur Entfaltung zu bringen. Dazu braucht es viel Erfahrung, Beobachtungsgabe und Feingefühl.
Die Lagen
Das Weingut bewirtschaftet eine reichhaltige Vielfalt an Böden, wie sie rund um den Neusiedler See zu finden sind. Kieselstein findet sich auf der Ostseite des Neusiedler Sees, rund um Frauenkirchen an den Lagen „Ried Hallebühl“ und „Haideboden“ und „Vom Stein“ auf der Nordwestseite des Sees, auf den östlichsten Erhebungen der Alpen, im Leithagebirge, gibt es Schiefer und Muschelkalk, die Toplagen heißen hier „Ried Kirchberg“ in Winden und „Kirschgarten“ in Jois, wo sich auch die einzige Steinterrassen-Anlage des Burgenlandes befindet.
Umdenken
„Umdenken“ sind nicht nur die Anforderungen unserer Zeit, sondern auch die Initiative, die das Weingut Umathum zu den Förderungen des ländlichen Raumes geschaffen hat. Zahlreiche Projekte wurden schon, und werden weiter unterstützt. Regelmäßig finden am Weingut interessante Impulsveranstaltungen, Vorträge, Diskussionen und Konzerte statt.
Das Leitbild
– Die enge Verbindung mit der Region und Geschichte drückt sich im traditionell, klassischen Geschmacksprofil der Weine, im Etikett und in der Architektur des Weingutes aus.
– Beste natürliche Qualität der Weine ist absolute Prämisse. Ein lebendiger Boden, in der Arbeit dem Rhythmus der Natur folgend, verbunden mit handwerklichem Geschick führen zu diesem Ziel.
– Etwas zu Erschaffen mit einer Arbeit die Freude macht und Sinn gibt.
– Erfolgreich Wirtschaften bedeutet nicht Gewinn zu maximieren.
– Das Unternehmen hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung.
Fotos: Franz Helmreich, Umathum
„Ziel ist, den Ausdruck der Region, des Jahrgangs, der Rebsorte klar und unverfälscht ins Glas zu bringen.“
Weingut Umathum
St. Andräer Straße 7
7132 Frauenkirchen